Innovation in Zeiten von Produktions- und Lieferengpässen
In diesem Jahr haben unsere Sonima-Kollegen unter Beweis gestellt, dass neue Geschäftsbereiche nicht nur für Umsatz sorgen, sondern auch in zukünftiges Umweltbewusstsein einzahlen können. Da solche Projekte nicht über Nacht entstehen, war naturgemäß viel los bei der Sonima GmbH in Göllheim. Neben der Berufung unseres langjährigen pfenning-Kollegen Florian Gerber in die Geschäftsführung der Sonima GmbH, die eine stärkere Hebung von Synergien ermöglicht, war 2022 insbesondere geprägt von zahlreichen Umbaumaßnahmen sowie der Planung und Implementierung einer neuen Industriereinigungsanlage, von Krananlagen und weiteren notwendigen Vorrichtungen. Das Team um Nadine Gerlach hat Großartiges geleistet und mit voller Kraft die Entwicklung eines neuen Geschäftsbereichs vorangetrieben. So konnte pünktlich zum 1. Oktober 2022 der Geschäftsbereich Demontage und Reinigung von LKW-Motoren live gehen. Genau genommen werden hier im Kundenauftrag LKW-Motoren demontiert, gereinigt und wieder dem Produktionsprozess zur Verfügung gestellt. Aktuell erhöht das Team die Anzahl der zu demontierenden Motoren sukzessive, sodass im nächsten Jahr ein reibungsloser Produktionsstart im Januar 2023 mit bis zu 20 LKW-Motoren pro Tag gesichert ist. Pro Motor ergibt das bis zu 1.000 Einzelteile, die dann mittels verschiedener Verfahren wie z.B. industrielles Waschen oder Glasperlen-Strahlen gereinigt werden.
So groß ein LKW-Motor ist, so umfangreich muss man sich die Anlage vorstellen. Eine individuelle 18 Meter Länge umfassende Industriereinigungsanlage wurde in Zusammenarbeit mit dem Anlagenhersteller BVL entwickelt und installiert. Quasi ein Einzelstück, das sehr individuell auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Kundenprojekts zugeschnitten wurde. Der Umfang des Projekts entspricht in etwa der Anstrengung von ca 40 bis 45 Vollzeitäquivalenten.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Lieferkettenprobleme gilt der Realisierungszeitraum von rund zwei Jahren quasi als rekordverdächtig, denn die zeitliche Verzögerung des Gesamtprojekts betrug gerade mal 2,5 Monate. Besonders wenn man bedenkt, dass die ohnehin durch Corona gebeutelten Lieferketten durch die Folgen des Ukraine-Kriegs zusätzlich volatilisiert wurden. Äußerst nervenaufreibende Rahmenbedingungen für alle Beteiligten, die sich aber darin einig sind, frühzeitig genug die Bestellung ausgelöst zu haben. Gleichzeitig war das Team so findig und hat fehlende Bauteile einfach „wegimprovisiert“. Das Feedback des Kunden war jedenfalls sehr positiv, insbesondere in Bezug auf die Transparenz in der proaktiven Kommunikation.
Diese Anlage kann Bauteile mit einem Gewicht von bis zu 1.000 kg waschen und nicht nur das, sie zahlt sogar in das Thema Nachhaltigkeit ein. Dazu wurde eine Verdampfer-Anlage in den Wasserkreislauf implementiert, mit deren Unterstützung ca. 80 % des mit Öl und Dreck verschmutzen Wassers wieder in den Reinigungskreislauf zurückgeführt werden können. Schätzungen zufolge spart die Wiederaufbereitung von Produkten im Vergleich zur Neuproduktion bis zu 85 % Energie.
Die zerlegten Einzelteile der Motoren werden nach der Reinigung kommissioniert und vom Hersteller direkt abgeholt. Mit einer Garantie werden diese auf dem Zweitmarkt vertrieben oder aber zum Bau neuer Motoren verwendet. Angesichts der seit Monaten grassierenden Produktions- sowie Lieferengpässe der Mobilitätsindustrie bei Zulieferteilen und gleichzeitigen Diskussionen über nachhaltiges Wirtschaften birgt die Demontage und damit die Wiederverwertung von vorhandenem Material großes Potenzial. So soll die Abteilung als weiterer profitabler Bereich ausgebaut werden, um hierüber auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu leisten.
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